Als Freitag Abends die ersten Tagungsteilnehmer am Veranstaltungsort ankommen, ist die lange und anstrengende Vorbereitungszeit vergessen. Zu groß war die Vorfreude beim Helferteam auf eine schöne Tagung. Auch für die Aquarien- und Terrarienfreunde Seerose Frechen ist eine drei Tage dauernde Veranstaltung eine neue Erfahrung. Für die noch recht junge IGL Regionalgruppe Kölner Bucht war dies die erste große Veranstaltung. Der Veranstaltungsort, das Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinde Heilig Geist ist für eine solche Veranstaltung sehr gut geeignet. Hat sich dieser doch schon mehrmals als Veranstaltungsort für VDA Bezirkstage bewährt. Immerhin 29 Helfer packten die drei Tage fleißig mit an, so war es kein Wunder, dass die Tagung reibungslos ab lief. Der Freitag Abend war als Anreisetag und als gemütlicher Aquarianerabend geplant gewesen. Parallel lief die Vorstandssitzung der IGL ab, welche wieder einmal mehrere Stunden dauerte. Nach und nach füllte sich der Tagungsraum mit alten und auch vielen neuen Gesichtern. Auch einige Aquarianer aus den Nachbarvereinen sind zu einem Kölsch herüber gekommen. Besondere Beachtung fand die Betta splendens Schau der Betta Freaks. Ein noch sehr junger Verein, welcher zum ersten mal eine eigene Bewertungsschau für die Hochzuchten der Betta splendens durchführte. Man muss dieser Truppe ein großes Lob aussprechen, die Darstellung der Schau und auch die ausgestellten Fische waren hervorragend. Wenn die Betta Freaks so weiter machen, werden wir noch viel von ihnen hören! Insgesamt war der Freitag sehr gut besucht, die letzten Gäste gingen um 4 Uhr morgens, so das ich drei Stunden schlafen konnte. Die einzige Panne war, dass ich den Durst und die Anzahl der Gäste für den Freitag Abend unterschätzt hatte. Mehrere Kästen Bier, welche Dieter Hofmann noch an einer Tankstelle organisierte, retteten aber die Durst leidenden IGL`er. Der Samstag machte mir die größten Sorgen, schließlich ist dies immer der wichtigste und anstrengendste Tag der Tagung.
Der Samstag
Um 6.30 Uhr aufstehen, den Wagen packen und Brötchen holen. Vor der Türe am Veranstaltungsort standen schon die ersten Helfer, welche auch noch etwas verschlafen aussahen. Kaum lief der Kaffee durch die Maschine und die ersten Brötchen waren geschmiert, kamen auch schon die ersten Gäste zum Frühstück. Schließlich waren für diesen Morgen noch zwei Ausflüge geplant. Eine Gruppe fuhr zum Kölner Zoo, wo eine Besichtigung hinter den Kulissen des Aquariums Anstand. Eine zweite Gruppe fuhr zu einem Großhändler nach Bergisch Gladbach. Auch wenn es nun im Tagungsraum etwas ruhiger wurde, gab es doch noch viel Vorbereitungsarbeit bis zur offiziellen Tagungseröffnung durch unseren IGL Präsidenten Auke de Jong. In der Küche sammelten sich die gespendeten Kuchen für den Nachmittag und eine Unmenge von Brötchen mussten geschmiert werden. Im Vortragsraum wurde die Präsentationstechnik aufgebaut und eingestellt. Wichtig ist es, immer im Vorfeld zu prüfen, ob die Vorträge der Referenten auch ohne Probleme laufen. Da alle Referenten schon angekommen waren, konnten wir dies auch in Ruhe ausprobieren. Anja und Michael Richter hatten alle Hände voll mit der Tombola zu tun. Schon eine Woche vorher hatten wir bei mir Zuhause alle Tombola Preise ausgepackt, gesichtet und mit Losnummern versehen. Ich möchte mich hier noch einmal bei allen Firmen bedanken, welche unsere Veranstaltung mit Tombolapreisen unterstützt haben. Es ist eine große Bereicherung für eine solche Veranstaltung und hilft auch die Veranstaltungskosten wieder rein zu bekommen. So langsam wurde es voll im Tagungsraum. Der IGL Infostand wurde belagert, hier lag die Teilnehmerliste für die Fischbörse aus und jedes IGL Mitglied fand hier sein Namensschild. So manches angestaubte Namensschild wurde nun wieder einmal benutzt. So viele IGL Mitglieder habe ich schon lange nicht mehr auf einer Tagung gesehen. Und das waren in meinen 13 Jahren Mitgliedschaft nicht wenige Tagungen, welche ich besucht habe. Vor allem aus der alten IGL NRW Regionalgruppe waren fast alle verschollen geglaubten Mitglieder gekommen. Schade, dass ich so wenig Zeit fand mit ihnen zu reden. Pünktlich um ein Uhr Mittags wurde die Tagung von Auke de Jong eröffnet. Pascal Antler startete als erster Referent mit seinem Vortrag über Channa spec. „Ice and Fire“. Man muss nicht erwähnen, dass hier ein absoluter Channa Freak am Mikrophon stand. Pascal ist einfach ein echter Channa Fachmann und sein Vortrag war klasse! Der anschließende Vortrag von Anton Lomboy über seine Reise nach Kalimantan war sehr interessant und verursachte bei allen Zuhören Reisefieber. Bedrückend waren seine Schilderungen über die fortgeschrittene Regenwaldzerstörung auf Borneo. Dementsprechend sahen auch viele der Fischbiotope aus. Anton war auch der erste Gast, welcher Freitags auf der Tagung eintraf. Nach seiner langen Reise aus Wien, hat er es sich nicht nehmen lassen, beim Aufbau tatkräftig zu helfen. Danke Anton! Und denke an die IGL Tagung in Wien!
Nach diesen beiden Vorträgen gab es eine Kaffeepause. Der Tombola Losverkauf lief sehr gut und das Küchenteam hatten nun alle Hände voll zu tun, alle Gäste mit Kaffee und Kuchen zu versorgen. Im Vorraum war nun brechend voll, auch bei der Betta Show war viel Publikum, denn hier lief gerade die Bewertung der Infrage kommenden Gewinner Fische.
Nach dieser kurzen Pause folgte der Vortrag von Joep van Esch über die Betta splendens Hochzucht. Ein sehr interessanter Vortrag, welcher verdeutlichte, wie viel Arbeit in den zur Schau ausgestellten Kampffischen steckt. Den letzten Vortrag des Tages hielt Thomas Weiblen. Das Thomas nicht nur eine guter Züchter von Fischen ist zeigte uns sein Vortrag über die Haltung und Zucht von Cryptocorynen über und unter Wasser. Thomas beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Wasserpflanzen, seine Erfahrungen kamen bei seinem Vortrag sehr gut rüber.
Nach den Vorträgen konnte die IGL Fischbörse aufgebaut werden. Da wir diesmal über 40 Anbieter hatten, brauchten wir den gesamten Vortragsraum. Das Börsenaufbauteam funktionierte hervorragend, so das die Züchterbörse 15 Minuten früher beginnen konnte. Die Züchterbörse ist in der IGL ein fester Bestandteil. Hier haben die Züchter genügend Zeit, selber nach Fischen zu schauen. So bleiben viele seltene Arten in den Reihen der IGL`er erhalten. Danach wurde die Börse für alle Gäste eröffnet. Der Andrang war sehr gut, nicht wenige Züchter konnten alle Nachzuchten verkaufen. Es wurde eine große Artenvielfalt von Labyrinthfischen angeboten, aber auch Blaubarsche, Schwarzbarsche, Killifische und viele Arten mehr. Es war die größte IGL Fischbörse, welche ich in bisher auf den Tagungen erlebt habe.
Nach der Fischbörse stand die Siegesehrung für die Kampffischschau an. Einige Aussteller gingen sogar mit mehreren Preisen nach Hause. Viele der Ausgestellten Betta wurden nun versteigert. Die bestellten Pizzableche gingen in Rekordzeit weg, so eine Tagung macht ja auch wirklich hungrig. Schade, dass die Pizzeria nicht wie vorher vereinbart, für genügend Nachschub sorgen konnte. Am Samstag Abend standen noch die Gruppentreffen der Betta AG und der Channa AG an. Beide Gruppentreffen waren gut besucht. So wurde auch der Samstag Abend ein gemütlicher und vor allem langer Abend. Ich erinnere mich noch, das die Uhr auf 4.30 Uhr stand, als ich endlich die Decke über mich zog.
Der Sonntag
So eine Tagung kennt keine Gnade! Um 7.30 Uhr stand ich schon wieder beim Bäcker um die Frühstücksbrötchen zu holen. Die ersten Helfer standen schon parat um die müden aber gut gelaunten IGL`er mit einem Frühstück zu versorgen.
Der erste Vortrag war um 9.00 Uhr eingeplant. Henning Zellmer berichtete über die von ihm importierten Betta aus der Betta unimaculata Gruppe. Es war ein schöner Überblick, der verdeutlichte, wie viele verschiedene Kampffische es aus dieser Gruppe gibt, und lässt erahnen, wie wenig wir noch von Borneos Kampffischen wissen.
Als letzter Referent dieser Tagung hielt Wolfgang Koppe einen Vortrag über die Ernährung von Fischen. Das dieses Thema auch sein Beruf ist, merkte man schnell! Ich fand diesen Vortrag super gut, selber schuld, wer den verpasst hat. Überhaupt war auch der Sonntag noch sehr gut besucht, was wohl auch an den noch stattfindenden Vorträgen lag. Nicht jeder bezahlt noch eine Übernachtung mehr, wenn Sonntags nur eine Mitgliederversammlung ansteht.
Nach der anschließenden Mitgliederversammlung, bei welcher Thorsten Kolb als neuer Geschäftsführer gewählt wurde, konnte ein zufriedener Präsident die Tagung für beendet erklären. Nur eine Stunde später war der gesamte Tagungsraum inklusive Küche Besen rein. Ein riesiges Lob an alle Helfer der Seerose Frechen und der IGL Regionalgruppe Kölner Bucht für diese Mammutaufgabe. Es hat sehr viel Spaß gemacht diese Tagung zu organisieren und durchzuführen. Und mit so einem Helferteam würde ich das auch jeder Zeit wieder durchführen.
Michael Scharfenberg
Link Zeitungsartikel Kölner Stadtanzeiger Bericht vor der Tagung
Link Zeitungsartikel Kölner Stadtanzeiger nach der Tagung