Betta smaragdina

Ladiges, 1972

Das Verbreitungsgebiet von Betta smaragdina

Das natürliche Vorkommen von Betta smaragdina ist auf den Nord Osten Thailands und Laos beschränkt. In Kambodscha wurde eine Betta smaragdina ähnliche Art gefunden, welche als Betta stiktos beschrieben wurde. Betrachtet man auf einer Landkarte Nord- Ost Thailand, welches auch Isaan genannt wird, fällt sofort auf, dass dieses Gebiet von mehreren Gebirgszügen umschlossen ist. Vor allem das im Westen liegende Phang Hoe Gebirge trennt Betta smaragdina von den Betta splendens Populationen. Im Süden liegt das Chuor Phnum Dangrek, welches auch die Grenze zu Kambodscha bildet. Die östliche Grenze des Verbreitungsgebietes von Betta smaragdina bildet der hier fließende Mekong, in welchen fast alle Flüsse des Isaan entwässern. Nur im Norden stellt der Mekong wohl keine endgültige Grenze für diesen Kampffisch dar. Es sind auch schöne Fundortvarianten in der Nähe von Viangchan in Laos bekannt.

Prachtfärbung von Betta smaragdina

Das Aussehen von Betta smaragdina hat Martin Hallmann in seinen Bericht gedrungene Kampffische sehr schön beschrieben:

Im Gegensatz zu B. imbellis und B. splendens zeigt sich B. smaragdina in der Regel sehr homogen in Gestalt, Zeichnung und Ausfärbung. Die Prachtfärbung ist den Fotos zu entnehmen. Bei den uns bekannten Formen von Betta smaragdina wirkt fast der gesamte Kopf (d. h. es gibt keine einzelnen Kiemendeckelflecken) und die gesamten Körperseiten flächig grün. Der metallische Glanz des gesamten Körpers ist typisch für B. smaragdina. Die dann graue bis rotbraune Körpergrundfärbung wird dann nur noch auf der Stirn und in der, auf eine schmale Netzstruktur reduzierte, Schuppenrahmung, sichtbar. Die Strahlen der Rücken-, After- und Schwanzflosse sind bordeauxrot, die Flossenmembranen schillern grün, die Afterflosse zeigt am freien unteren Rand stahlblaue Farbtöne. Die Dorsale zeigt Leiterzeichnung, die Caudale und die Anale zeigen Punktreihen. Die Bauchflossen sind dunkel lachsfarben mit einer weißen Spitze. Der erste Flossenstrahl der Bauchflosse ist schwarz. Betta smaragdina ist häufig sehr schlank und langflossig und manche Fundorortformen (Yasothon) werden bis 7cm groß.

Erfahrungen mit Betta smaragdina

Die meisten in der IGL gehaltenen Fundortvarianten von Betta smaragdina stammen aus der Umgebung von Nong Khai. Vom Aussehen unterscheiden sie sich kaum von den Fundorten aus Nong Han, Nong Bua Lam Phu oder Yasothon. Innerhalb der Betta splendens Gruppe variiert Betta smaragdina am wenigsten. Bei allen von mir besuchten Fundorten konnte man Betta smaragdina immer nur im stark verkrauteten Uferbereichen von Tümpeln, Teichen oder Bewässerungsgräben fangen.

Das Fangen ist recht mühsam, um eine ausreichende Anzahl von Fischen zu sammeln braucht es schon einige Stunden. Aber die Mühe lohnt sich, dieser Kampffisch ist für mich immer noch einer der schönsten Kampffische überhaupt. Die Nachzucht ist ebenso einfach und so zu halten wie bei Betta imbellis. Auch dieser Kampffisch ist ein Schaumnestbauer, dessen Jungfische nach dem Freischwimmen kleinstes Mikrofutter brauchen. Betta smaragdina ist ein Kampffisch der Subtropen, somit verträgt er wesentlich größere Temperaturunterschiede als z.B. Betta imbellis. Damit ist er gut für die Sommeraquaristik im Garten oder auf dem Balkon geeignet. Die Kölner Bucht ist mit ihrem Milden Klima dafür bestens geeignet. Nicht umsonst haben die alten Römer hier eine so schöne Stadt wie Köln gegründet! Ab Anfang Juni kommen bei mir alle Smaragdkampffische in verschiedene Aquarien, welche im Garten aufgestellt sind. Diese stehen im Halbschatten und sind schon einen Monat vorher mit Regenwasser gefüllt worden.

Wasserpflanzen wie Wasserpest oder Hornkraut sind sehr gut für draußen geeignet, Schwimmpflanzen muss man vorher vorsichtig an die Sonne gewöhnen, da sie sonst von den UV Strahlen der Sonne verbrannt werden. Erst die neuen Blätter bauen einen UV Schutz auf. Ein altes Terrarium, welches ich für die Haltung meiner Kampffische im Garten umgebaut habe, hat sich als besonders gut geeignet herausgestellt. Große Steine trennen den Uferbereich vom Wasserteil, in welchem das Wasserstand nur 12 cm beträgt. Der Uferbereich ist mit schnell wachsenden Sumpfpflanzen bepflanzt, dessen Wurzeln bis in den Wasserteil herein wachsen. Die großen Steine speichern die Sonnenwärme über eine längere Zeit, so das auch in kühlen Sommernächten die Wassertemperatur nicht unter 15 Grad absinkt. Schaut man nach so einer Nacht in das umgebaute Terrarium, so sind die Außenscheiben alle beschlagen.

Das sogar im Juni die Wassertemperatur in den Aquarium auf 5 Grad abkühlt, ist zwar selten, wird aber von den Betta smaragdina problemlos überstanden. Folgt dann ein richtig schöner und heißer Sommertag, steigt die Wassertemperatur auf bis zu 35 Grad. Füttern muss man nur selten, da sich die Kampffische von Anflugnahrung und Ameisen, welche ins Aquarium gefallen sind, ernähren. Ende September ist es dann an der Zeit, die Fische wieder in ihr Winterquartier zu holen. Ich bin jedes mal erstaunt, wie schön die Fische nach so einen Sommeraufenthalt im Garten sind. Die schönsten Fische werden jetzt zur Zucht angesetzt, damit die neue Generation für den kommenden Sommer groß genug ist.

Die Betta AG der IGL

In der IGL (Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische) gibt es verschiedene Arbeitsgruppen, welche sich mit den verschiedenen Labyrinthfischen beschäftigen. Wer mit helfen will die Gattung Betta dauerhaft für unsere Aquaristik zu erhalten, der ist in dieser Arbeitsgruppe sehr willkommen. Weiter Informationen findet ihr auf der Homepage der Betta AG.

Artikel Update 03.01.2016 / Michael Scharfenberg