Mai 2014 / Die Jugendgruppe ist gestartet!

Vor einigen Jahren schon kam die Idee einer neuen Jugendgruppe auf. Aber wie so oft, wird eine solche Planung gerne wieder zur Seite gelegt, weil es immer wieder andere Sachen zu erledigen gibt. Die richtige Motivation brachte die Aquarienmesse in Ulm, wo einer der ausstellenden Vereine eine hervorragende Jugendarbeit macht. Der Erfahrungsaustausch mit den dafür verantwortlichen Mitglieder brachte den entscheidenden Ausschlag. Auch im Kölner Aquarienverein wurden Überlegungen laut, eine Jugendgruppe auf die Beine zu stellen. Die Idee einer gemeinschaftlichen Jugendarbeit war damit geboren. Eigentlich wollten wir erst nach den Sommerferien mit unseren monatlichen Treffen beginnen. Aber die ersten interessierten Jugendlichen standen schon in den Startlöchern und wollten nicht bis nach den Sommerferien warten. Also planten wir ein wenig schneller. Wir, das sind Karsten Brix, erster Vorsitzender des Kölner Aquarienvereins und meine Person.

Unser Vereinsraum bietet sich als Veranstaltungsort für eine Jugendgruppe geradezu an. Im Vorraum wurde zusätzlicher Platz für drei weiter Aquarien geschaffen. Diese wurden auf eine für Kinder und Jugendliche geeignete Höhe aufgebaut, so das diese problemlos an den Aquarien arbeiten können. Alle Aquarien wurden von den Mitgliedern der beiden Vereine gespendet, dafür noch einmal herzlichen Dank! Am 10.05.2014 wurde es dann ernst! Immerhin 5 Jugendliche fanden sich ein und untersuchten mit uns Lebendfutterzuchten wie Essigälchen, Mikrowürmer, Artemia Nauplien und noch einiges mehr mit einer Stereolupe. Wir sprachen darüber, bei welchen Fische wir das ein oder andere Lebendfutter einsetzen können. Wir waren uns auch schnell einig darüber, das eine Fruchtfliegenzucht im Kinderzimmer wohl Probleme bereiten könnte. Schade, dabei sind doch gerade Fruchtfliegen ein sehr gutes Futter für viele unserer Aquarienfische. Am spannendsten waren sicherlich die fleichfressenden Wasserpflanzen der Gattung Utricularia. Vor allem bei der einheimischen Art konnte man unter der Stereolupe sehr gut die Fangblasen erkennen, in denen die gefangenen Kleinstlebewesen verdaut werden. So ging die Zeit schnell herum. Beim zweiten Treffen wurde das erste Aquarium eingerichtet. Sand und Steine wurden gewaschen und in das Aquarium eingebracht. Die notwendigen Geräte suchten wir aus dem über viele Jahre angesammelten Archiv des Frechener Vereines heraus. Dabei fanden wir einen fast neuen Eheim Topffilter aus den 80er Jahren und eine gebrauchte 50 Watt Heizung.

Der Filter wurde erst einmal getestet und danach mit selbst geschnittenen Schaumstoffwürfeln befüllt. Auch die Anschlußschläuche für den Zu- und Ablauf des Filters fanden wir noch im Altbestand, sie mussten nur noch auf die richtige Einbaulänge angepasst werden. Solche Geräte aus einem Berg von gesammelten Aquarienzubehör heraus zu suchen und daraus was zusammenbauen, was nachher auch funktioniert, macht auch für die Jugendlichen den Reiz aus. Jetzt fehlten noch die Wasserpflanzen für das neue Aquarium. Ableger haben wir immer genug in den anderen Aquarien. So wurden die geeigneten Wasserpflanzen ausgewählt und für das neue Aquarium vorbereitet. Stengelpflanzen müssten auf die richtige Größe geschnitten werden und die unteren Blätter wurden abgetrennt. An den grundständigen Wasserpflanzen wurden nur die Wurzel gekürzt. Für uns erfahrende Aquarianer alles Routine, für die Kinder und Jugendliche alles Neuland. Zum Abschluss des Treffens stand ein fertig eingerichtetes Aquarium im Vorraum, welches nun vier Wochen einlaufen konnte.Das zweite Treffen war schon recht gut gelaufen. Karsten Brix und ich merkten schnell, eine Jugendgruppe zu leiten, muss erst einmal gelernt sein. Schon in der ersten Ferienwoche fand das dritte Treffen statt. Ein weiteres Aquarium wurde eingerichtet. Das schon eingelaufene Aquarium bekam seinen ersten Wasserwechsel und die ersten Fische konnten eingesetzt werden. Eines der Kinder brachte selbst gezüchtete Black Mollys (Poecilia sphenops) mit. Karsten hatte auf der Börse in Belgien Schwertträger (Xiphophorus hellerii) gekauft. Danach wurde es dann bunt. Für die Aquarien wurden Rückwände aus Styropor angefertigt und anschließend angemalt. Diese wurden nach dem trocknen hinter den Aquarien befestigt. Nach den Sommerferien geht es weiter. Das dritte Aquarium ist schon aufgebaut und wartet darauf, eingerichtet zu werden.
Michael Scharfenberg